Der Mangel an qualifizierten jungen Menschen am Arbeitsmarkt erreicht längst auch öffentliche Einrichtungen wie Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser. Erstaunlich ist das nicht, aber leider gefährlich. Denn es prägt den Zustand unserer Zivilgesellschaft entscheidend mit, ob Sicherheit und Gesundheit der Bürger auch durch öffentliche Institutionen gewährleistet werden. Ohne diese grundlegenden staatlichen Dienstleistungen kann ein Land nicht gedeihen.

Idealerweise müssten für den Dienst in Uniform oder in den Krankenhäusern die Besten eines jeden Jahrgangs Schlange stehen. Das tun sie aber nicht, auch wegen der wachsenden Konkurrenz um Nachwuchs in der Wirtschaft. Der Hilferuf der Hamburger Berufsfeuerwehr, die einen personellen Aderlass fürchten muss, belegt dies einmal mehr.

Die Anforderungen an den Dienst bei Polizei, Feuerwehr oder im Krankenhaus sind hoch, bei der Qualifikation wie auch bei den Arbeits- und Einsatzzeiten. Dem gegenüber steht eine teilweise schlechte Bezahlung und ein häufig frustrierender Arbeitsalltag. Polizeibeamte werden oft genug nicht nur bepöbelt, sondern auch körperlich bedroht. Feuerwehrleute riskieren bei etlichen Rettungseinsätzen im Jahr ihr Leben. Pfleger und Schwestern in Krankenhäusern erleben täglich menschliches Leid und Tod.

Es wäre an der Zeit, in Werbekampagnen intensiver darauf hinzuweisen, dass die Angehörigen dieser Berufe zur Elite unserer Gesellschaft zählen. Und es nützt gewiss auch der Hinweis, dass speziell Feuerwehr und Polizei jungen Menschen in diesen unsicheren Zeiten vergleichsweise stabile Arbeitsplätze bieten.