Wilhelmshaven lässt aufhorchen. Mit den Rabatten für die Nutzung des neuen Tiefwasserhafens bis zum Jahr 2018 unterbieten die Niedersachsen Hamburg und machen damit ihren Standort nicht nur für große Containerschiffe, sondern auch für Zubringerverkehre in die Ostsee attraktiv. Zwar machen die Hafennutzungsgebühren bei den Gesamtkosten im Containertransport weniger als zehn Prozent aus. Das ist aber kein Grund für Hamburg, die Konkurrenz nicht ernst zu nehmen. Denn Reeder rechnen mit spitzem Bleistift. Dies gilt erst recht, wenn wie derzeit die Treibstoffkosten steigen und die Transportpreise wenig auskömmlich sind.

Hamburg muss also gegenhalten. Mit einem raschen Abtransport der Container über die Bahn, mit dem Ausbau von Brücken und einer immer ausgefeilteren Steuerung der Verkehre im Hafen. Denn die Transporte an Land werden immer mehr zum Engpass. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority steuert diesen Kurs. Aber sie hat jetzt auch die Lkw-Fahrten auf der Köhlbrandbrücke einschränken müssen, weil das Bauwerk wegen der hohen Belastungen durch schwere Laster geschont werden muss. Nun drohen noch längere Staus.

Hamburg wird allein durch die Rabatte in Wilhelmshaven nicht zum Regionalhafen werden. Aber die Strategie der Niedersachsen zielt offensichtlich darauf ab, nicht nur ein Ergänzungs-, sondern Konkurrenzhafen zu werden. Die weltgrößten Containerfrachter, die die dänische Moeller-Maersk-Gruppe einsetzt, können von August an ohnehin einfacher an der Nordsee abgefertigt werden. Zumindest gilt dies so lange, wie die Elbe nicht ausgebaut wird.