JadeWeserPort lockt Reeder. Frachter sollen 57 Prozent weniger Liegegebühren zahlen

Hamburg. Der Preiskampf zwischen den norddeutschen Häfen ist eröffnet. Gestern gaben die Betreiber des neuen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven bekannt, dass sie in den ersten Jahren deutlich geringere Liegegebühren als die Konkurrenz in Hamburg nehmen werden. Die Ersparnis für die Reeder wird im Sommer 2012, wenn der neue JadeWeserPort an der Nordsee in Betrieb geht, bei 57 Prozent liegen.

"Mit den reduzierten Tarifen wollen wir die Voraussetzungen schaffen, um den neuen Containerhafen nachhaltig auf den internationalen Routen zu etablieren", sagte Axel Kluth, Geschäftsführer des JadeWeserPorts. So zahle eine Reederei für einen Großfrachter mit 100 000 BRZ (Bruttoraumzahl) in Wilhelmshaven 12 860 Euro weniger als in Hamburg.

Einen Gebührenvorteil gewährt Wilhelmshaven bis Mitte 2018. "Wir betrachten die ersten sechs Jahre als Startphase", so Kluth. Danach sollen die Gebühren deutlich angehoben werden und lägen dann über den heutigen Tarifen in Hamburg. "Damit eröffnet Wilhelmshaven den Wettbewerb", sagte Tino Klemm von der Hamburger Hafenverwaltung HPA. Gegenmaßnahmen seien bisher nicht geplant. Allerdings erhalten Reedereien, die neu nach Hamburg kommen, ebenfalls für ein Jahr 50 Prozent Rabatt auf die Gebühr.