Sie ist angekommen. Wenn Michaela Muszynski nach ihrer Heimat gefragt wird, sagt sie: "Ich bin Bornerin." Vor sechs Jahren ist die 42-Jährige, die in Pasewalk (Vorpommern) geboren wurde und später in Blankenese lebte, mit ihrer Familie in den Osdorfer Born gezogen. Ein Hochhaus-Stadtteil, wo jetzt Hamburgs größtes Bürgerhaus gebaut wird. "Hier ist alles nah", sagt die gelernte Köchin. "Und die Mieten sind bezahlbar." Für die Muszynskis sind Wohnkosten besonders wichtig. Sie sind eine große Familie: Papa Jan und Mama Michaela, die Kinder Mayana, 16, Jan, 14, und Pascal, 11 - und seit Kurzem gehören auch Paul, 14, und Virginia, 9, die Kinder ihrer schwer kranken Schwägerin, dazu. "Es war selbstverständlich, dass wir sie aufnehmen."

Genauso selbstverständlich hat sich Michaela Muszynski immer ehrenamtlich in ihrem Quartier engagiert. Bei der Lebensmittelausgabe, in der katholischen Gemeinde oder für das neue Bürgerhaus. Deshalb hat sie auch nicht lange gezögert, ihren Job in einem Seniorenheim gekündigt und das Zirkus-Café übernommen - als Botschafterin für das neue soziale Zentrum im Stadtteil. Neben Suppe kochen, Kuchen backen und Bio-Salate schnippeln geht es dabei auch um Beziehungsarbeit. Dass die im Osdorfer Born gut funktioniert, haben die Muszynskis gerade erlebt. Sie konnten ins leer stehende katholische Pfarrhaus umziehen. "Jetzt haben wir genug Platz für alle!"