Eine Glosse von Nico Binde
Vielleicht ist es die Rache des australischen Buschschweins. Vielleicht ist es nur Zufall. Aber die Anzeichen für eine animalische Gegenoffensive in Hamburg verdichten sich. Das Tierimperium schlägt an der Elbe zurück, wenn im Dschungel weiterhin Artgenossen gequält, gegessen und sonst wie vorgeführt werden.
Schon mal als Warnung wurde unter dem Deckmantel der kulturellen Bereicherung die Spinne "Maman" vor die Kunsthalle gedübelt. Im zweiten Schritt verirrte sich der real existierende Rolf verdächtig früh wieder zurück nach Curslack, was nicht selbstverständlich ist für einen Storch. Und vermutlich ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis die erste bösartige Schwalbe keinen Sommer mehr in Hamburg macht.
Ja, o ja, die Tiere sind unruhig. Sehr früh im Jahr führen sie etwas im Schilde und fallen mit gezielten Städtereisen auf. Das ist prinzipiell eine erfreuliche Sache, solange die Invasoren Biene Maja, Schweinchen Babe oder Bernard & Bianca heißen. Doch die aktuelle Lage ist ernst. Dem Vernehmen nach haben aggressive Mückenstämme ihre Einreise im Februar angekündigt, im März will die mexikanische Stabheuschrecke längskommen, und im April wird die Ankunft des Schrecklichen Blattsteigers erwartet. Das Tierreich lässt ausrichten: Hamburg kann sich gehackt legen!
Und wenn Sie jetzt denken, das sei alles großer Quatsch, beim Abendblatt ticken sie nicht richtig, dann gehen Sie mal ins Kino! Da ist gerade ein Film angelaufen, in dem Miss Piggy, Kermit, der Frosch und Fozzie Bär tragende Rollen spielen. Wenn Sie mich fragen, kann das kein Zufall sein.