Es sind bittere Tage für die rund 30 000 Beschäftigten der Drogeriekette Schlecker. Über die Radiostationen erfuhren sie von der Pleite ihres Arbeitgebers - und nun warten sie mit großer Sorge auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wie geht es weiter mit dem Unternehmen? Kann zumindest ein Teil der Filialen und Arbeitsplätze gerettet werden? Glaubt man Branchenkennern, sieht es nicht gut aus für die Beschäftigten und ihre Familien.

Die schwäbische Drogeriekette Schlecker und ihre Angestellten; eine unrühmliche Geschichte steuert auf ihren traurigen Tiefpunkt zu. Bespitzelungen, Telefonverbot, schlechte Bezahlung - über viele Jahre mussten die Beschäftigten unter nicht selten unwürdigen Bedingungen ihre Arbeit machen. Der Sparwahn, die Geldgier und Konzeptionslosigkeit des Eigentümers waren die Gründe für diese Zustände. Als die Machenschaften publik wurden, schüttelten die Kunden zunächst ungläubig mit den Köpfen, dann mieden sie die Drogeriekette. Weniger Umsatz und Verluste waren die Folgen. Und wer bekommt nun die Quittung? Die Beschäftigten! Sie verlieren ihre Arbeitsplätze, wissen nicht länger, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen. Ein Mehr an Ungerechtigkeit ist kaum möglich.

Bleibt zu hoffen, dass wenigstens ein Teil der Standorte weiterbetrieben werden kann; möglicherweise von seriösen und erfolgreichen Wettbewerbern wie dm, Rossmann oder Budnikowsky. Vor allem die Schlecker-Tochter Ihr Platz hätte eine faire Chance verdient. Denn sie steht als Premiummarke bis zum heutigen Tag gut da und besitzt auch für die Zukunft noch großes Potenzial.