Ein Kommentar von Rebecca Kresse

Tempo-30-Zonen helfen, Menschenleben zu retten. Da sind sich fast alle Untersuchungen einig. So enden bei Tempo 50 acht von zehn Unfällen mit Fußgängern tödlich. Bei Tempo 30 sterben zwei bis drei von zehn Angefahrenen. Ein besseres Argument für die Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es kaum.

Vor allem dort, wo viele Menschen unterwegs sind, in Wohnstraßen, aber auch in dichten Einkaufsstraßen sollte zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer eine Tempo-30-Zone in Erwägung gezogen werden. Hamburg ist auf einem guten Weg, trotzdem sollten sich die Bezirke darauf nicht ausruhen, sondern zügig die aktuellen Vorschläge zu neuen Tempo-30-Zonen umsetzen. Dort, wo neue Wohngebiete entstehen, sollten die Tempo-30-Zonen direkt mitgeplant werden.

Der Wunsch einiger Interessenverbände, bundesweit den gesamten innerstädtischen Verkehr auf Tempo 30 zu reduzieren, geht trotzdem an der Realität einer Metropole und eines Wirtschaftsstandorts wie Hamburg vorbei. Auf den großen Verkehrsachsen muss der Verkehr fließen und zügig vorankommen.

Das größere Problem für die Sicherheit in der Stadt ist nicht, dass auf zahlreichen Straßen Tempo 50 gilt, sondern die Tatsache, dass sich die meisten Autofahrer nicht daran halten. Ist die Höchstgeschwindigkeit auf 50 begrenzt, gilt dies für viele als Freifahrtschein, mindestens 70 Stundenkilometer zu fahren. Dadurch werden sie zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer. Gegen solches Verhalten wirkt kein Schild - da helfen nur Kontrollen und empfindliche Strafen.