Eine Glosse von Hans Wacker

Die Welt ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Man merkt, dass sie älter wird. Sie torkelt irgendwie ungelenk durchs All, statt auf ihren ordnungsgemäßen Kreisverkehr im Universum zu achten. Der Wetterfühlige spürt das. Früher war mehr Schnee im Winter, und die Sommer waren sonnig und heiß. Heute bieten die vier Jahreszeiten nur noch eine: Regen wie aus einem Guss.

Doch das sind nur die Vorboten. Irgendwann kracht's gewaltig, wenn die Kugel durch Raum und Zeit eiert wie beim Kegeln. Der Erde steht in diesem Jahr nämlich ein bahnbrechendes Ereignis bevor. Untergang, Ende, Aus. Am 21. Dezember 2012 ist Schluss mit lustig. Noch 339 Tage. "Ich geh mal kurz die Welt retten" - für Mission impossible bleibt nicht mehr viel Zeit.

Die Maya, jenes mathematisch bewanderte Volk in Mittelamerika, haben diesen Weltuntergangstag in ihrem Kalender rot angestrichen und für die nachfolgenden Tage keine Termine mehr angenommen.

Das Völkerkundemuseum in Hamburg hat sich darauf eingestellt, dass der Erdball unwiederbringlich im Universum eingelocht wird. Die Ausstellung "Das Herz der Maya" endet just am 21. Dezember 2012. Dann, so verspricht Museumsdirektor Wulf Köpke, wird Party gemacht. Motto: "Das Ende der Welt".

Weltuntergang ist ein sehr seltenes Naturschauspiel. Wie hoch der Eintrittspreis für das Weltabschiedsprogramm ist, steht noch nicht fest, weil der Veranstalter nicht weiß, wie lange die Party wirklich geht. Wenn sich die Erde aus der Welt schafft, gibt's auf jeden Fall All inclusive.