Ein Kommentar von Rebecca Kresse

Die Saga-GWG erhöht erneut ihre Mieten, und eins ist klar: Das wird den betroffenen Mietern nicht gefallen, vielleicht sogar Proteste auslösen. Etwas anderes ist aber auch klar: Nirgendwo auf dem Hamburger Wohnungsmarkt gibt es noch solche Preise wie bei dem städtischen Wohnungsunternehmen. Preise von zum Teil noch 3,50 Euro pro Quadratmeter müssen für all jene, die sich aktuell auf dem freien Wohnungsmarkt eine Bleibe suchen müssen, geradezu paradiesisch klingen. Daher dürften auch in diesem unteren Preissegment moderate Mieterhöhungen vertretbar sein - zumal die Wohnungen kontinuierlich saniert und modernisiert werden.

Letztlich ist die Saga ein Wirtschaftsunternehmen, das profitabel sein muss. Nur so kann die Saga ihren Auftrag erfüllen, für den sozialen Ausgleich in den Quartieren zu sorgen. Nur als finanziell gesundes Unternehme kann die Saga die mit der Stadt vereinbarten 1000 Wohnungen pro Jahr bauen, um den Wohnungsmarkt nachhaltig zu entspannen.

Die Erfolge der Saga-GWG sind jedoch nicht nur groß, sondern sehr groß: Das Unternehmen erwirtschaftete allein 2010 rund 134 Millionen Euro Gewinn. Die Prophezeiung des Vorstandes, dass ohne kontinuierliche Mieterhöhungen die Firmenpleite drohe, gehört wohl genauso ins Reich der Fantasie wie die Forderung einiger radikaler Gruppierungen nach freiem Wohnen für alle.

Einen Automatismus, nach jedem neuen Mietenspiegel die Preise anzuheben - und sei es auch nur bei einem Teil der Wohnungen -, sollte es angesichts dieser Zahlen aber trotzdem nicht geben.