Er will immer mehr Meer. Obwohl Chris Wells, der aus Großbritannien stammende Kapitän des Kreuzfahrtriesen "Queen Elizabeth", jedes Jahr gut acht Monate auf See verbringt, zieht es ihn auch in seiner Freizeit ans Wasser - oft auch an die Nordsee nach Husum. Denn von dort stammt Ehefrau Hedda, mit der er seit fast 20 Jahren liiert ist.

Kennengelernt hat er die Servicekraft - natürlich - auf der "Queen Elizabeth 2", die Hochzeit fand dann 1997 in Husum statt. Und wann immer es möglich ist, besuchen die beiden mit den Kindern Henry, 12, Emily, 9, und William, 7, Nordfriesland. "Es gibt dort am Hafen ein exzellentes Schifffahrtsmuseum, das ich oft besichtige", sagt der 55-Jährige.

Solche Tage sind kostbar für einen Vater und Ehemann, der die meiste Zeit im Jahr weit entfernt von der Familie lebt. In den Ferien - wie jetzt über Weihnachten und Silvester - können Ehefrau und Kinder zwar bei ihm auf dem Schiff sein, aber während der Schulzeit sei es "manchmal wirklich hart", sagt Chris Wells. "Das größte Problem ist, dass ich nicht da bin, um die Kinder aufwachsen zu sehen und meiner Frau bei den täglichen Entscheidungen zu helfen." Trotzdem liebt er seinen Beruf über alles. Vieles mache allein schon die Ankunft in den Häfen der Welt wieder wett - so wie jetzt auch am Sonntagmorgen in Hamburg. "Wir werden von den Leuten hier immer so wundervoll begrüßt."