Legionellentest kostet bis zu 250 Euro. 500 000 Wohnungen in Hamburg betroffen

Hamburg. Auf Hamburgs Mieter und Hauseigentümer kommen neue Belastungen zu. Künftig müssen alle Warmwasserbehälter und Thermen mit mehr als 400 Liter Fassungsvermögen einmal im Jahr auf Befall mit dem Legionellen-Erreger untersucht werden, schreibt die neue Trinkwasserverordnung vor - und das kann teuer werden. Einige private zertifizierte Labors verlangen bis zu 250 Euro für die Prüfung einer einzigen Anlage zuzüglich Umsatzsteuer, ergab eine Abendblatt-Umfrage.

Für Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümerverbandes in Hamburg, ist die Neuregelung der Trinkwasserverordnung Unsinn. "In den 25 Jahren meiner Tätigkeit für den Verband ist mir noch kein einziger Fall einer Legionellen-Infektion in einem Mietshaus bekannt geworden", sagte er. Die Leidtragenden seien die Mieter, denen die Kosten für die Laboruntersuchungen in voller Höhe aufgebürdet würden. Er schätzt, dass die Untersuchungspflicht etwa 500 000 Wohnungen in Hamburg trifft.

Legionellen können unter Umständen eine schwere Lungenentzündung auslösen. Sie kann statistisch betrachtet in zehn Prozent der Fälle tödlich enden. Experten gehen von jährlich rund 6000 bis 10 000 Legionellen-Infektionen in Deutschland aus.