Bis zum Schluss hatte Elefantenpfleger Thorsten Köhrmann gezittert. Grundlos. Mogli erledigte ihren Job vorbildlich. Mit großer Geste übergab die Elefantendame der Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) einen Strauß bunter Sommerblumen. Damit war sie die gewichtigste Gratulatin zum 25-jährigen Bestehen der Hagenbeck-Zooschule. Köhrmann konnte aufatmen.

Zooschulchefin Keike Johannsen ist Herz und Motor des Erfolgsmodells. 1985, damals Biologielehrerin ohne Job, hatte Johannsen die Idee für die Zooschule, überzeugte den damaligen Tierparkchef Claus Hagenbeck sowie die Schulbehörde - und entwickelte sie zum Musterbeispiel für Public Private Partnership. Ausgestattet nur mit einer Umhängetasche machte sie sich in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an die Arbeit. Die Schulen reagierten begeistert. 1986 führte sie schon 87 Schülergruppen durch den Tierpark.

"Viele Kinder sind sehr weit weg von der Natur, hier kann man sie hören, spüren und lieben lernen", sagt die Zoopädagogin. Inzwischen ist die Zooschule eine feste Institution. Jährlich kommen 15 000 Schüler. Johannsen ist aus dem Container der Anfangszeit in ein schönes Schulgebäude umgezogen und arbeitet dort mit vier Kollegen und etwa 40 Studenten. "Es ist das größte Klassenzimmer unter freiem Himmel", lobt Senatorin Goetsch. "Die direkte Begegnung ist wichtig für die Wissensvermittlung, aber auch weil die Verantwortung für die Artenvielfalt deutlich wird."

Die Behörde und der Tierpark schlossen einen neuen Kooperationsvertrag für weitere zehn Jahre.