Rebecca Heine ging 13 Jahre lang zur Schule, ihr Bruder Matthias hingegen machte das Abitur in nur zwölf Jahren.

Hamburg. "Ich bin mit mir zufrieden", sagt Matthias Heine, 18. Sein Abitur hat er mit der Note 1,8 bestanden. "Damit habe ich mein Ziel erreicht, unter einer 2 zu bleiben." Gemeinsam mit seiner Schwester Rebecca, 19, hat Matthias am Harburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Abitur gemacht - er nach zwölf Jahren, sie nach 13 Jahren Schule. Rebecca hat einen Schnitt von 1,4 erreicht. "Es war toll, dass ich in der mündlichen Prüfung noch 14 Punkte bekommen habe", sagt sie glücklich.

Am 30. Juni werden die beiden Geschwister offiziell aus der Schule entlassen. Weil die schuleigene Aula für eine Feier mit 144 Doppeljahrgangs-Abiturienten und ihre Familien zu klein ist, wurde die Harburger Friedrich-Ebert-Halle angemietet. Ein paar Tage später ist Abi-Ball.

"Danach haben wir erst mal ein paar Wochen frei", sagt Matthias. Und dann? "Ich mache ab Mitte August zehn Monate lang Zivildienst an einer Grundschule für geistig behinderte Kinder", sagt er. Was er später studieren will, weiß er noch nicht. "Ich muss mich ja erst nächstes Jahr entscheiden. Auf jeden Fall gehe ich zu den Uni-Tagen und informiere mich da."

Rebecca hat sich bereits im vergangenen Oktober erfolgreich für einen Studienplatz an einer Hamburger Hochschule für Logopädie beworben. Ende September fängt sie dort an. "Das Thema interessiert mich, seit ich früher selber in logopädischer Behandlung war", sagt sie.

Manchmal, fügt Rebecca hinzu, könne sie es noch gar nicht fassen, dass sie nie wieder zur Schule gehen wird. "Momentan fühlt es sich eigentlich noch so an, als seien Ferien."