Noch ist es kein würdiger Ort für einen Menschen, der zu Hamburg so fest gehörte wie Elbe und Alster: Die Straße vor dem Bieberhaus hat ein paar Schlaglöcher, ein Bauzaun verdeckt das schmucke Gebäude, aus dem Presslufthämmer dröhnen. Doch wenn hier am 28. August 2011 das neue Ohnsorg-Theater mit der Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum" eröffnet wird, könnte die neue Anschrift "Heidi-Kabel-Platz 1" lauten. Das ist der Wille des Bezirks Mitte. Er hat beim Senat beantragt, dass ein Teil des nach dem früheren Bürgermeister Gerhard Hachmann benannten Platzes künftig den Namen der Volksschauspielerin tragen soll.

Entscheiden muss nun darüber eine Senatskommission, die jeweils aus einem Senator und einem Staatsrat der Behörden für Kultur, Stadtentwicklung und Finanzen besetzt ist. Sie prüft unter anderem, ob der neue Name eine Verwechslungsgefahr birgt und ob die historische Verbundenheit des Namensgebers mit der Stadt eine Umbenennung rechtfertigt. Gewöhnlicherweise geschieht diese erst zwei Jahre nach dem Tod des Namenspatronen, doch einige Politiker aus Mitte sprachen sich bereits für eine frühere Umbenennung aus. Dies hat es allerdings erst ein einziges Mal gegeben: bei der Kennedy-Brücke.