Noch vor einem knappen Jahrzehnt träumte die Hansestadt einen wunderschönen Traum. Die wachsende Stadt wollte Weltmetropole werden - der Weg dorthin klang vielversprechend: Hamburg sollte die Olympischen Spiele 2012 austragen und endlich eine Sportstadt werden.

Hamburg war Feuer und Flamme. Das Scheitern der Olympiabewerbung 2003 war ein erster Dämpfer, doch endgültig hat der Senat das Ziel der Sportstadt erst jetzt begraben. Die Bewerbung um die Schwimm-WM wird dem Rotstift zum Opfer fallen, das Tennisturnier am Rothenbaum und das Derby sind gefährdet. Da liegt es nahe, diese Beerdigung zweiter Klasse als Verrat an einer großen Idee zu tadeln. Und doch ist die Entscheidung nachvollziehbar. Man kann nicht ständig Konsolidierungspolitik fordern und dann jeden konkreten Beschluss verdammen. In Zeiten knapper Kassen gilt es, Stärken zu stärken und nicht überall mitzumischen. Hamburg leistet sich eines der spektakulärsten Konzerthäuser der Welt und will kulturell in die Champions League aufsteigen - dieses Ziel ist so ambitioniert wie richtig. Und Hamburg präsentiert sich 2011 als europäische Umwelthauptstadt. Auch diesen Titel gilt es, in einen Standortvorteil umzumünzen.