Der Streit um die Neuorganisation der Arbeitsabläufe bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geht in die nächste Runde. Jetzt soll in Einigungsstellen geklärt werden, wie Mitarbeiter und Management künftig Deutschlands größten Hafen aus der Krise führen wollen. Für einen Kompromiss gibt es trotz eines 2009 um fast 33 Prozent gesunkenen Umschlags bei der HHLA noch Spielraum, weil das städtische Unternehmen sogar im Krisenjahr 2009 schwarze Zahlen geschrieben hat. Zum Glück.

Dennoch ist nicht viel Zeit, um eine Lösung im Hafen zu finden. Selbst wenn die Umschlagzahlen derzeit wieder anziehen, wird es noch Jahre dauern, bis der Stand vor der Krise erreicht ist. Und da es den anderen Häfen genauso geht, wird der Wettbewerb um die großen und kleinen Reedereien und um die Verkehre für Europa hart bleiben. Eine lange interne Auseinandersetzung schwächt Hamburg und treibt die Kunden in die Arme der Konkurrenz an Weser oder Rhein.

Es muss also eine schnelle Lösung her. Dafür steht mit dem Präsidenten des Hamburger Landesarbeitsgerichts Helmut Nause ein erfahrener Schlichter bereit. Er hat schon mehr als 100-mal Einigungsstellen geleitet. Voraussetzung für einen Kompromiss ist die Solidarität der Beschäftigten zu ihrer HHLA und der sozialpolitische Weitblick des Managements. Beides sollte vorhanden sein. So gesehen dauert der Streit auf den Terminals schon viel zu lange. Er bringt am Ende wohl keinem der Beteiligten etwas und aus ihm werden, je länger er anhält, nur Verlierer hervorgehen.

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