Über diesen Vorschlag wird in Vereinen und Verbänden heftig diskutiert werden: Wenn es nach Hamburgs Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) geht, müssen künftig auch ehrenamtliche Trainer und Betreuer in Sportvereinen, Kirchen und Jugendorganisationen ein polizeiliches Führungszeugnis vorweisen, bevor sie ein Ehrenamt übernehmen dürfen.

Bei all jenen, die auf Ehrenamtliche oder lediglich mit einer Aufwandsentschädigung bezahlte Helfer angewiesen sind, wird der Vorschlag auf wenig Gegenliebe stoßen: Es wird eine zusätzliche Hürde aufgebaut - für alle, die sich für Kinder und Jugendliche engagieren. Das könnte viele auch völlig unbescholtene Menschen künftig abschrecken.

Doch wie die erschütternden Berichte aus Kirchen, Internaten und Sportvereinen gezeigt haben, geht es um ein hohes Gut, um den Schutz unserer Kinder vor sexueller Gewalt. Da lohnt es sich durchaus, auch über weniger populäre Maßnahmen nachzudenken, um potenzielle Täter fernzuhalten.

Warum soll man nicht eine Sicherheitsstufe, die bei hauptberuflichen Mitarbeitern bereits erfolgreich läuft, auch bei freiwilligen Helfern einführen? Das polizeiliche Führungszeugnis muss niemanden abschrecken, der nichts zu verbergen hat. Dietrich Wersich bringt einen mutigen, bei vielen sicherlich nicht gerade populären Vorschlag an den runden Tisch. Jetzt muss er dafür kämpfen.