Sosehr die beiden Kontinente und die Begeisterung für ihr jeweiliges Team trennen, sosehr eint sie die Leidenschaft für den Fußball. Trotz großer sportlicher Konkurrenz liegen sich der Japaner Ryutaro Karasu und der Kameruner Olivier Nya beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld in den Armen.

"Bei aller Rivalität muss die internationale Freundschaft im Mittelpunkt stehen", sagt der Asiate. Der Afrikaner nickt zustimmend, wird dann jedoch abrupt abgelenkt: In Mangaung fehlen nur Zentimeter zum Ausgleich.

Seit sieben Jahren lebt der Fan aus Tokio in Hamburg-Ottensen. Passiver Fußballgenuss ist sonst nicht seine Passion. "Im Freundeskreis kicken wir lieber aktiv", sagt er. In den Reihen einer internationalen Crew auf der Moorweide am Dammtor. Auch Rivale Olivier, Elektriker mit Wohnung in Eimsbüttel, schätzt das Zusammenspiel mit Sportlern aus anderen Ländern: Im Stadtpark geht es regelmäßig rund.

Als es letztlich beim 1:0 für Japan bleibt, reicht er dem anderen die Hand. Ganz selbstverständlich.