Es kann einem schon mulmig werden bei der ganzen Aufregung um Apples neue Hightech-Spielzeuge. Ist das iPad, jener berührungsempfindliche Flach-PC ohne Tastatur, wirklich die Rettung für die Medienbranche und jenes Gerät, das unseren Umgang mit Computern revolutionieren wird? Bislang ist noch völlig offen, ob sich mit der Wunderflunder tatsächlich der Erfolg des Mobiltelefons iPhone wiederholen lässt. Schließlich kann das iPad weder einen Laptop noch ein Handy ersetzen und ist damit ein weiteres, drittes Gerät, das noch zusätzlich zu den anderen gepflegt und immer auf dem neuesten Stand gehalten werden will.

Unbestritten ist aber, dass der Computerhersteller Apple mit seiner gesamten Produktwelt schon heute einen neuen Markt der sogenannten Apps geschaffen hat, den es vor einigen Jahren noch gar nicht gab. Rund 100 Millionen Nutzer von iPads, iPhones und iPods gibt es, die alle als Kunden von kleinen Entwicklerstudios infrage kommen. Und der Trend hin zu immer neuen mobilen Geräten, mit denen sich das Internet in die Tasche stecken lässt, ist unaufhaltsam.

Das bietet enorme Chancen, gerade auch für kleine Softwareschmieden aus Hamburg. Schaltet Apple ein Programm für seine eigene Vertriebsplattform App-Store frei, dann ist ein Spiel aus einem Hamburger Hinterhof auf einen Schlag in 90 Ländern weltweit zu haben. So werden Unternehmen mit einer Handvoll Mitarbeitern zu Global Playern. Es wäre gut, wenn mehr Hamburger Jungunternehmer die Chancen ergreifen würden, die sich ihnen durch die neuen, mobilen Geräte bieten. Die Entwicklung hat gerade erst begonnen.