Die Pläne für eine vierte Spielstätte werden konkret. Die Fläche gehört der Hamburg Port Authority. Es soll bereits ein Bauantrag vorliegen.

Hamburg. Hamburg ist die Musicalstadt Nummer eins in Deutschland. Seit mehr als zwei Jahren ist bekannt, dass Stage Entertainment eine vierte Spielstätte in der Hansestadt errichten will. Nun haben diese Planungen offensichtlich konkrete Formen angenommen. Nach Abendblatt-Informationen soll neben dem "Theater im Hafen" auf Steinwerder, in dem seit 2001 Disneys "König der Löwen" gezeigt wird, das vierte Musicaltheater gebaut werden. Die freie Fläche, die schräg gegenüber den Landungsbrücken liegt, gehört der Hamburg Port Authority (HPA). Es soll bereits ein Bauantrag vorliegen, der derzeit geprüft wird. Allerdings wollte HPA-Sprecher Alexander Schwertner zu diesem Vorgang keine Stellungnahme abgeben.

Auch bei Stage Entertainment - das Unternehmen beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter in Hamburg - gibt man sich betont zurückhaltend: Zum Standort könne noch keinerlei Aussage getroffen werden, sagte Sprecherin Ursula Fröhlingsdorf. Allerdings bestätigte sie: "Die Gespräche mit der Stadt verlaufen sehr zielorientiert." Unterdessen ist noch nicht bekannt, welches neue Musical in der neuen Spielstätte im Freihafen gezeigt werden soll.

Es gibt lediglich Gerüchte, dass darin die Beatles eine Rolle spielen könnten, die in den 60er-Jahren häufig im Star-Club auf St. Pauli aufgetreten sind. Die Stage Entertainment ist seit dem Jahr 2000 in Hamburg aktiv. Etwa zwei Millionen Besucher im Jahr kommen nach Angaben des Unternehmens die Musicals "König der Löwen", "Tarzan" in der Neuen Flora und "Ich war noch niemals in New York" im TUI-Operettenhaus in die Vorstellungen.

Auch die Stadt dürfte ein großes Interesse an der Ansiedlung eines weiteren Musicaltheaters haben. Denn die Besucher sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und sorgen laut Stage Entertainment für rund 1,2 Millionen Übernachtungen im Jahr und geben neben dem Theaterbesuch rund 450 Millionen Euro in der Hansestadt aus. Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) wurde nach Hamburger-Abendblatt-Informationen über den geplanten neuen Standort bereits informiert. Allerdings wollte sich die Behörde auf Anfrage zu diesem Thema zurzeit nicht äußern.