Sie ist da. Wir wollen nicht sagen, dass wir darauf gewartet hätten, aber der Senat hat sie gestern beschlossen: die "clusterpolitische Gesamtstrategie für Hamburg". Das teilt uns die Senatskanzlei in einer Presseerklärung mit und stellt dabei fest, dass es sich um eine Ergänzung der bereits bestehenden "Clusterinitiativen" handele und das Konzept der "Stärkung der Clusterpolitik" dienen solle. Und: Die Eckpunkte der neuen Gesamtstrategie "mit dem Clusterportfolio" und dem gemeinsamen Rahmen "für die einzelnen Clusterinitiativen" sollen fürderhin "fortgeschrieben" werden, und zwar "regelmäßig". Da die Federführung der ganzen Sache bei der Wirtschaftsbehörde liegt, darf natürlich der Hinweis nicht fehlen, dass es sich um den "gezielten" Aufbau von "Zukunftsfeldern mit hohem Innovationspotenzial" handele.

Das klingt doch alles schon einmal sehr hübsch. Wir haben auch nur noch eine kleine Frage: Worum, bitte, geht es eigentlich?

Beginnen wir mit der Basisrecherche und schmeißen die Suchmaschine an: Was ist ein Cluster? "Ein System im Übergangsbereich zwischen Einzelatomen und einem physikalischen Körper." Äh, nein. Passt nicht. Dann stoßen wir auf eine Clusterbombe, übersetzt: Streubombe. Auch nicht ganz. Nächster Versuch: "Eine primäre Kopfschmerzerkrankung." Kommt der Sache vielleicht schon näher. Vorsichtshalber suchen wir aber weiter. "Cluster (Wirtschaft)", finden wir bei Wikipedia. "Ein Verband von mehreren Betrieben", heißt es da. Wenn Airbus also ein Flugzeug baut, und ein Zulieferer baut Sitze, dann sind sie zusammen ein Cluster.

Ach so. Wir sind irgendwie ein bisschen enttäuscht. Und entwickeln Verständnis für die Wirtschaftsbehörde. Die können ja schlecht schreiben: "Wir wollen mehr Firmen ansiedeln. Und zwar immer mehrere aus einer Branche, weil das dann ganz gut zusammenpasst." Dann doch lieber verkleistern, äh, verclustern. Denn das Wort Cluster hat noch eine weitere Bedeutung: "Ein Brainstorming-Verfahren für kreatives Schreiben".