Die Entscheidung des Vorstands, drei Tage vor dem zweiten Halbfinale gegen Fulham in der Europa League den Trainer zu entlassen, mutet an wie ein Sprung aus dem Flugzeug, ohne vorher den Fallschirm getestet zu haben. Mit Bruno Labbadia wäre jedoch die ungebremste Bruchlandung unmöglich zu verhindern gewesen. Bernd Hoffmanns Handeln war deshalb alternativlos, auch wenn der Klubvorsitzende selbst vor den Trümmern seines mit viel Getöse gestarteten Langzeitprojekts mit Labbadia steht und sich Fragen gefallen lassen muss, warum er es mit keinem Trainer lange aushält - und umgekehrt.

Dabei mutet es wie ein Treppenwitz an, dass mit Ricardo Moniz ausgerechnet der Trainer die Saison retten soll, der im Sommer ebenfalls das Weite sucht. Die einzige Aufgabe von Moniz lautet nun, die Ich-AGs als Kurzzeit-Gute-Laune-Onkel neu zu motivieren und in Rekordzeit wieder ein Gebilde zu formen, das einer Mannschaft ähnelt. Mehr als scheitern kann auch er nicht.