Marathon-Wetter: 21 Grad, Sonne pur und strahlend blauer Himmel über Hamburg. Seit 25 Jahren starten die Marathoni in der Hansestadt, und immer haben sie Königswetter - oder spielt uns etwa unsere Erinnerung einen Streich und lässt uns die vergangenen Veranstaltungen in perfekten Sonnenlicht erstrahlen?

"Nein, es gibt tatsächlich einen Schönwettertrend rund um die Marathonwochenenden in den letzten Jahren", sagt Frank Böttcher, Leiter des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation.

Die Wetterstatistik zeigt: Seit 20 Jahren ist der April deutlich trockener als in den 29 Jahren zuvor. Gab es von 1961 bis 1990 durchschnittlich noch 51 Liter Niederschlag im April, waren es in den letzten 20 Jahren nur noch 45 Liter Niederschlag im Marathon-Monat. Das sind 15 Prozent weniger Regen, und die Sonnenscheindauer erhöhte sich im gleichen Zeitraum um fünf Prozent.

"Ende April, Anfang Mai gab es in den letzten 25 Jahren verstärkt Hochdrucklagen, die viel Sonnenschein und wenig Niederschlag gebracht haben und sich lange über Hamburg halten konnten", sagt Böttcher. Das bestätigen auch die Marathon-Veranstalter. "Ein bisschen Nieselregen gab es zwar mal, aber so richtig geregnet hat es nie", sagt Frank Ehrich, Pressesprecher des Möbel-Kraft-Marathons.

Auch dieses Wochenende wird mit Marathon-Wetter in die Wetterstatistik eingehen. Hoch "Peter" sorgte gestern für sommerliche Temperaturen, die nicht nur die Läufer ins Schwitzen brachten.

Heute sieht es dagegen deutlich grauer aus: nur noch 14 Grad, Wolken und einzelne Schauer über Hamburg. Erst von Mittwoch an soll es wieder wärmer werden (18 Grad). "Nächstes Wochenende gibt es aber wieder Wetter, das wie eine Dusche aus Licht und Wärme ist", sagt Böttcher voraus. Das können die Marathons dann ganz entspannt genießen.