Seit Sommer 2000 lenkt Detlef Kornett (46), ein gebürtiger Cuxhavener, die Europa-Geschäfte der international tätigen Anschutz-Gruppe. Der Konzern mit Hauptsitz in Los Angeles betreibt rund 100 Hallen und Stadien in aller Welt, beschäftigt mehr als 14 000 Mitarbeiter und machte 2009 einen Jahresumsatz von mehr als vier Milliarden Euro. Das Abendblatt sprach mit Kornett über die Zukunft der Color-Line-Arena im Volkspark, die künftig O2 World heißen wird.

Hamburger Abendblatt:

Herr Kornett, was wird jetzt besser?

Detlef Kornett:

Ein Zehnjahresvertrag bringt immer Stabilität und ermöglicht langfristige Planung. Wir haben in Hamburg Großes vor - wie jeder in den kommenden Monaten merken wird. Wir wollen die Ereignisse in der Arena noch besser inszenieren. Dazu trägt auch die Technik bei, die auf den allerneuesten Stand gebracht wird. Besser geht's nicht.

Was haben die Zuschauer davon?

Das Besuchererlebnis wird neue Dimensionen erreichen und das Programm mit zusätzlichen Höhepunkten gewürzt. Hier eröffnet die Allianz der O2-Arenen in Berlin und Hamburg dank des nunmehr gemeinsamen Partners bisher ungekannte Möglichkeiten. Ebenso wie das Netzwerk von O2: Das Unternehmen hat 16 Millionen Kunden. Dieses Potenzial werden wir nutzen.

Das ist gut für Anschutz. Aber profitiert auch Hamburg?

Hamburg ist schon jetzt als Musical-Hochburg bekannt. Die O2 World wird dazu beitragen, dass auch der Nimbus als Entertainment-Metropole gestärkt wird. Dazu wird eine bald greifende Kommunikations- und Werbeoffensive gehören. Wir werden angreifen: mit Anzeigen, im Internet und Aktionen in der Stadt. Unter dem Strich profitiert der Standort Hamburg erheblich.

Warum?

Letztlich wollen wir natürlich noch mehr Besucher gewinnen. Und diese werden zusätzlich Geld in die Stadt bringen. Insgesamt soll das Einzugsgebiet der Hamburger Arena vergrößert werden - über Norddeutschland hinaus. Warum soll man aus Nordrhein-Westfalen nach München reisen? Hamburg liegt viel näher. In jeder Beziehung.

O2 hat angekündigt, dass Kunden des Unternehmens ein Vorkaufsrecht für alle Veranstaltungen erhalten. Ist das nicht im Höchstmaß unfair?

Keine Sorge, das wird alles fair und nach genauen Absprachen laufen. Wenn es ein Vorkaufsrecht gibt, dann nur für 48 Stunden - und nur für ein gewisses Kontingent. Im Grundsatz bleibt alles, wie es ist: Der Vorverkauf ist frei für jedermann. Dass es natürlich viele ausverkaufte Veranstaltungen geben soll, zeugt ja von der Attraktivität des Programms. In jedem Fall aber ist der O2-Kunde im Vorteil.