Es sei das Experiment seines Lebens, sagt Joachim Mnich von den ersten Teilchenkollisionen im Beschleunigerring LHC des Kernforschungszentrums Cern. Für den Direktor für Teilchenphysik am Hamburger Großforschungszentrum Desy ist das Kleinste das Größte: Geduldig und mit Begeisterung erklärt der 51-Jährige die verwirrende Welt der Elementarteilchen, der Quarks, Protonen und Bosonen.

Er selbst habe, als er 1984 mit Wissenslücken für seine Doktorarbeit zum Desy kam, geduldige Kollegen getroffen, die ihm den Teilchenzoo erklärten, kenne also auch "die andere Seite", die des staunenden Halblaien. Es sei wichtig, sagt der Single und Liebhaber schneller Autos, der Öffentlichkeit die Teilchenphysik nahezubringen; dies sei eine Bringschuld der Wissenschaft. Schließlich fließe viel Steuergeld in die Forschung. Beim geliebten Wandern in den Bergen ist der gebürtige Hamburger, der in Leverkusen aufwuchs, zwar "ganz weit weg" von seiner Materie, aber Physiker bleibt Physiker. So erklärt er Mitwanderern gerne beim Gipfelsturm naturwissenschaftliche Phänomene - etwa, warum der Himmel blau ist.

Für alle, denen die Forschung zu Quarks und Co. zu hoch ist, hat Mnich ein Trostpflaster: "Es wäre vermessen zu sagen, dass ich die Teilchenphysik in jedem Detail verstanden habe."