Laut muss es sein, sehr laut. Paul Millahn (21) ist ein richtiger Schlägertyp: In seiner Freizeit greift er gern zu den Sticks und setzt sich ans Schlagzeug. "Musik ist ein wichtiger Teil meines Lebens", sagt der Zivildienstleistende der Kita Bluma Mekler in Hamburg-Schnelsen.

Seit September verbringt er jeden Tag acht Stunden zwischen 150 Kindern, im Mai ist er fertig - als einer der letzten Zivis, die ihren Dienst für neun Monate absolvieren. Bei seinen Nachfolgern werden es nur noch sechs sein.

Paul Millahn ist zwar kein waschechter Hamburger, aber trotzdem ein Kind von der Waterkant: Er kommt aus Rostock und ist 2002 mit seinen Eltern nach Hamburg gezogen. Hier leben sie in einem Reihenhaus, was auch heißt, dass der Sohn sich zu seinem Leidwesen nicht immer dann an sein Schlagzeug setzen kann, wenn er es möchte.

Im Sommer 2009 hat er Abitur gemacht. "Danach wusste ich nur, was ich nicht werden will: Lehrer oder Arzt." In der Zivi-Zeit konnte er sich aber über seine Zukunft klar werden: Er will Medieninformatik studieren. Wo? Natürlich in Hamburg. "Hier gehe ich erst mal nicht mehr weg." Das ist eines der wenigen Dinge, die er jetzt schon weiß. Alles andere ist offen. "Ich plane nicht", sagt er. "Und wenn doch, dann höchstens eine Woche im Voraus."