Ausgerechnet das Hamburger Wetter hält Sabine Schulze (55) für einen der großen Vorzüge der Stadt. "Ich liebe den hohen und weiten Himmel und die Klarheit, die mich hier umfängt", sagt die Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe, die sich durch Wind und Regen nicht beeindrucken lässt.

Seit sie vor zwei Jahren vom Frankfurter Städel-Museum nach Hamburg wechselte, hat sie die Stadtteile zu Fuß erkundet. Hat sich, fast noch wie eine Touristin, in die Strandperle gesetzt. Dazu kommt sie schon lange nicht mehr, weil die Rekonstruktionsmaßnahmen am Museum ihr kaum Zeit dafür lassen. Mit der Eröffnung des prächtig restaurierten Hauptfoyers ist zumindest ein Etappenziel erreicht. Nun möchte sie tief durchatmen und wieder Dinge tun, die zu kurz gekommen sind. Das morgendliche Joggen an der Alster oder ein Kinobesuch im Abaton zum Beispiel. Was sie dort am liebsten sieht? "Ich mag Filme, in denen überhaupt nichts passiert - und das in Überlänge."

Bücher, die sie schon lange lesen wollte, legt sie sich für den Urlaub mit ihrem Mann zurecht. Bis dahin lässt ihr das Museum nur wenig Zeit. Doch gibt es alltägliche Momente, in denen Sabine Schulze Hamburg besonders genießt, zum Beispiel beim Blick aus dem Fenster ihrer Wohnung auf den Alsteroberlauf, den sie wunderschön findet. Auch wenn es gerade mal wieder regnet.