In den kommenden Wochen wird die Zahl der Sicherheitskräfte in Ballungsräumen um 150 auf insgesamt rund 3500 aufgestockt.

Hamburg. Die Deutsche Bahn (DB) verstärkt bundesweit die Sicherheit für ihre Kunden. In den kommenden Wochen wird die Zahl der Sicherheitskräfte in Ballungsräumen nach und nach um 150 auf insgesamt rund 3500 aufgestockt. Auch die Hansestadt soll davon profitieren: Derzeit beschäftigt die Bahn 200 Sicherheitskräfte im Großraum Hamburg. Nun sollen 20 weitere hinzukommen.

Für DB-Vorstandsmitglied Gerd Becht, der für die Konzernsicherheit verantwortlich ist, steht fest: "Bahnfahren ist sicher. Die Polizeistatistiken belegen, dass es um ein Vielfaches wahrscheinlicher ist, an anderen Orten des öffentlichen Raums Opfer einer Straftat zu werden als bei der Bahn." Jeder Zwischenfall sei jedoch einer zu viel. Aus diesem Grund würde nun zusätzliches Personal eingesetzt, so Bahn-Vorstand Becht.

Im Jahr 2008 wurden in Hamburg rund 14 227 Straftaten im gesamten Bahnbereich durch die Bundespolizei festgestellt. 2007 waren es noch 14 409 Straftaten. Dazu gehören beispielsweise Körperverletzungen, andere Gewaltdelikte, gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr und Sachbeschädigung. Die Zahl der Straftaten im Jahr 2009 soll nach Information aus Bahn-Kreisen weiter rückläufig gewesen sein.

Die Bahn hat insgesamt rund 4800 Kundenbetreuer im Nahverkehr, davon sollen 3000 in diesem Jahr eine intensive Sicherheitsschulung erhalten. "Dabei geht vor allem um den Umgang mit Konflikt- und Gewaltsituationen", sagte ein Bahn-Sprecher. In den Bahnen und Bahnhöfen werden rund 6500 Videokameras zur Überwachung eingesetzt. Diese sollen in Zukunft technisch noch aufgewertet werden: "Es soll eine neue Software eingesetzt werden, die selbstständig Gefahrensituationen erkennt und so die Sicherheitszentralen unterstützt", so ein Bahn-Sprecher auf Abendblatt-Anfrage.

Wie berichtet, lässt die S-Bahn Hamburg seit Kurzem am Wochenende von 23 Uhr an in jedem Zug Sicherheitskräfte mitfahren: "Das vermittelt unseren Fahrgästen ein deutlich höheres Sicherheitsgefühl und gibt einen Anreiz, auch in den Nachtstunden mit der S-Bahn zu fahren", sagte S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke. Bereits seit Ende 2008 sind alle Hamburger S-Bahn-Stationen und S-Bahnen mit Videokameras ausgerüstet.