Er steht bereits in den Startlöchern. Neben ihm warten Saattütchen und Spaten, Gießkanne und Harke in der Poleposition auf ihren Einsatz. Wie gerne würde Ingo Grundmann hinausrasen, in seinen großen Garten, und die ersten heißen Runden zwischen den Beeten ziehen. "Doch die Scholle ist immer noch gefroren", sagt der 62 Jahre alte Hobbygärtner und seufzt. Weiter warten.

Dem gelernten Zahntechniker, der sich inzwischen hauptsächlich um seine Immobilien kümmert, hat der lange Winter in diesem Jahr zudem eine ganz neue Erfahrung beschert: Zum ersten Mal in den zehn Jahren, die Ingo Grundmann und seine Frau Renate (55) hier auf dem Hof in Curslack leben und in denen sie jedes Jahr ein Storchenpaar beherbergten, müssen sie Rolf, so der Name des Männchens, jetzt zufüttern.

Wenn es die Zeit erlaubt, sieht man Grundmann, der mit seiner Frau die aus Thailand adoptierten Töchter Sairong (21) und Samon (16) hat, auch auf dem Tennisplatz oder bei Radtouren.

Oder die ganze Familie verreist zusammen. Grundmann muss lächeln. "Das tun wir sehr gerne, doch leider gewinnt dann immer der Garten. Wenn wir zurückkommen, ist alles zugewuchert."

In diesem Jahr wäre eine März-Reise freilich gefahrlos drin gewesen. Das Duell im Curslacker Garten - bis auf Weiteres fällt es winterbedingt aus.