Wir haben es immer geahnt, dass Autos in diesem Land mehr zählen als Fußgänger. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, dann haben ihn die Winterdienste erbracht. Da müht man sich am frühen Sonnabendmorgen mehr als eine halbe Stunde lang, um den Neuschnee ordnungsgemäß von den Fußwegen vorm Haus zu schippen und zu fegen. Und diesmal besonders gründlich, damit nicht wieder durch Auftauen und erneuten Frost gefährliche Eisplatten entstehen. Doch irgendwann im Laufe des späten Nachmittags schiebt ein Räumfahrzeug den angetauten Schneematsch von der Straße in hohem Bogen auf meinen Fußweg - herzlichen Dank auch! Der Matsch friert an und bildet genau das, was ich vermeiden wollte: rutschige Eisflächen. Offen gestanden habe ich dann keine Lust mehr, den festgefrorenen Dreck der Straße mühsam zu entfernen. Wie war doch das Verursacherprinzip? Falls jemand sich die Haxen bricht, schicke ich die Rechnung gern an den Räumdienst.