Die Ermordung des Funktionärs der palästinensischen Hamas-Organisation, Mahmud al-Mabhuh, beschäftigt jetzt auch die deutschen Behörden. Die Staatsanwaltschaft in Köln prüft, ob sich einer der mutmaßlichen Mörder mit gefälschter Identität in der nordrhein-westfälischen Stadt einen Pass erschlichen hat. Es werde geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren wegen mittelbarer Falschbeurkundung eingeleitet werde, bestätigte der Sprecher der Kölner Behörde, Günther Feld, einen entsprechenden Bericht des "Spiegels".

Al-Mabhuh wurde im Januar in einem Luxushotel in Dubai umgebracht. Das elfköpfige Mordkommando soll mit gefälschten Pässen nach Dubai eingereist sein. Darunter waren sechs britische Pässe, drei irische, ein deutscher und ein französischer. Vermutet wird, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter der Tat steht. Der deutsche Pass wurde laut "Spiegel" am 18. Juni 2009 von der Stadt Köln ausgestellt. Im Frühsommer 2009 habe ihn ein Michael Bodenheimer beantragt. Er habe einen israelischen Pass von 2008 sowie die Heiratsurkunde seiner Eltern vorgelegt. Seine Familie habe deutsche Wurzeln, sie sei von den Nationalsozialisten verfolgt worden.

In Köln lebt jedoch nach "Spiegel"-Recherchen unter der angegebenen Adresse kein Mann dieses Namens. Mit dem Pass reiste aber am 19. Januar 2010 einer der mutmaßlichen Mörder nach Dubai ein. Über den Mord wollen heute auch einige EU-Außenminister in Brüssel mit Israels Außenminister Avigdor Lieberman sprechen.