Sie ist die heimliche Chefin der Matthiae-Mahlzeit. Im dritten Jahr kümmert sich Wiebke Haubold federführend um die Organisation des traditionsreichsten Abendessens der Stadt. Sie überlegt mit dem Team, welche Ehrengäste geladen werden, welches Thema interessant erscheint, wie Begleitprogramm, Blumenschmuck und Menüfolge aussehen. Und natürlich, wer neben wem platziert wird. "Vor der Matthiae-Mahlzeit ist nach der Matthiae-Mahlzeit", sagt die 33-Jährige lachend. Bedeutet: Sobald die Veranstaltung beendet ist, geht es am darauf folgenden Montag schon wieder mit der Planung für das kommende Jahr weiter.

Ein wichtiger Bestandteil sind die Gäste, die der gesamte Senat als Gastgeber einlädt. Passend zum jeweiligen Thema. "Es soll so sein, dass jeder nur einmal eingeladen wird, damit so viele Bürger wie möglich die Chance haben, einmal dabei zu sein." Fest gesetzt per Funktion sind allerdings das Konsularkorps mit 200 Personen, Bürgerschaftspräsident, Kirchenvertreter, Altbürgermeister, Ehrenbürger, lokale Medienvertreter, Präses von Handels- und Handwerkskammer. Wenige Stunden vor Eintreffen der Gäste wirkt Haubold ruhig, sie hat alle Details im Kopf. "Erstaunlicherweise habe ich heute Nacht sogar gut geschlafen."