Bereits am Montag um 12.30 Uhr war Marcel F. aus Station B 7, Zimmer 10, der Asklepios-Klinik Altona entlassen worden. "Die Abschlussuntersuchung ergab keine Komplikationen", hieß es im Krankenhaus. Allein der hohe Blutdruck von 180 zu 80 und Schmerzen am linken Arm gaben Anlass zur Besorgnis. Mit vielen Kopfschmerztabletten im Gepäck wurde das Prügelopfer in seine Wohnung nahe der Trabrennbahn Bahrenfeld gefahren.

"In der ersten Nacht wieder zu Hause konnte ich kaum ein Auge zumachen", sagte Marcel F. gestern dem Abendblatt. "Ich hatte Albträume und Herzrasen." Aus Furcht vor Racheakten seiner Peiniger oder deren Kumpane wage er sich derzeit nur in Begleitung vor die Tür. "Ich befürchte, dass diese Angstzustände noch eine Weile anhalten werden", sagte er. Von der Festnahme der beiden Täter war er gestern Nachmittag durch die Mordkommission unterrichtet worden: "Ich habe tief aufgeatmet. Das war schon ein sehr erleichterndes Gefühl." Furcht, den Schlägern eines Tages vor Gericht Auge in Auge gegenüberzustehen, verspüre er nicht. "Ich habe auch keine Rachegefühle. Ich werde sie lediglich fragen: 'Warum, warum nur?'" Ein Termin mit einem Rechtsanwalt sei bereits vereinbart. Dem Abendblatt gegenüber kündigte Marcel F. an, in dem bevorstehenden Strafprozess als Nebenkläger auftreten zu wollen.

Gestern um 21 Uhr wurde er in der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" des NDR-Fernsehens von Moderatorin Susanne Stichler zur Tat und den Gefühlen danach befragt. Heute ist er bei "Johannes B. Kerner" (Sat.1, 23.45 Uhr).

Parallel hat der 19-Jährige Kontakt zu seinen Helfern aus dem Metrobus aufgenommen. "Mit einem von ihnen habe ich bereits telefoniert", sagte Marcel F., "und auch bei den anderen werde ich mich noch melden." Der Polizei will Marcel F. Danke sagen: "Hilfsbereitschaft, Anteilnahme und Herz waren überwältigend." Der zuerst am Tatort eingetroffene Beamte hatte ihn im Krankenhaus sogar privat besucht.