Der ehemalige Hamburger Justizsenator und selbst ernannte Sterbehelfer Roger Kusch hat offenbar erneut Menschen zum Tod verholfen. Nach dem gerichtlichen Verbot, das ihm auferlegt wurde, hat er nach eigener Aussage anonyme Sterbehelfer angeleitet, die nun an seiner Stelle Sterbewilligen beiwohnten. Im neu gegründeten Verein "Sterbe Hilfe Deutschland" kann man für 100 Euro Jahresbeitrag oder einmalige 1000 Euro Mitglied werden. Kusch hatte zugegeben, fünf lebensmüden Menschen durch Medikamenten-Cocktails zum Tod verholfen zu haben. Zwei weitere Menschen seien mit Begleitung von Mitarbeitern des neuen Vereins aus dem Leben geschieden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit November 2008 wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz gegen Roger Kusch. Er soll einer Frau, die sich nach seiner Anleitung umbrachte, die tödliche Medizin beschafft haben. Kusch bestreitet das. Mit der Gründung des Vereins umschifft er das für ihn erlassene Verbot der Sterbehilfe. Kusch ist Rechtsanwalt. Seit seiner Senatorenzeit bezieht er eine Pension von rund 6000 Euro pro Monat.