Böse Zungen lästern, es sei doch egal, ob die Stadtreinigung arbeitet oder nicht, den Unterschied bemerke man ohnehin kaum. Insofern könnten Fußgänger und Autofahrer dem angedrohten Warnstreik eigentlich gelassen entgegensehen. Eigentlich. So berechtigt die Forderungen der Gewerkschafter auch sein mögen, sosehr die Arbeitgeber, die noch immer kein Angebot vorgelegt haben, Schuld tragen an der Verschärfung des Tarifkonflikts - so unberechtigt ist ein Streik in dieser Jahreszeit.

Die Mitarbeiter der Stadtreinigung haben in diesem ungewöhnlich strengen Winter die Hauptstraßen befahrbar gehalten. Aber die Nebenstraßen sind in einem katastrophalen Zustand, Gehwege zumindest zum Teil nicht mehr passierbar. Vor diesem Hintergrund riskiert die Gewerkschaft, mit einem Streik jeglichen Rückhalt bei den Hamburgern zu verlieren.