Islamisten tun es, linke und rechte Extremisten auch. Sie gehen ins Internet, kommunizieren dort und verabreden sich zu Straftaten. Auf den Auktionsplattformen tummeln sich Betrüger, in Sozialnetzwerken kündigen Schüler Amokläufe an. Kriminelle haben das Netz schon längst für ihre Zwecke entdeckt. Kein Wunder, haben doch 73 Prozent aller Haushalte in Deutschland einen Internetzugang.

Umso erschreckender ist die Erkenntnis, wie weit die Hamburger Polizei hinterherhinkt. Die insgesamt 1450 Kripo-Beamten müssen sich 50 Rechner teilen, mit denen sie im Internet recherchieren können. Ermittler stehen Schlange vor den Computern. Sie leben in einer digitalen Steinzeit, kämpfen einen Kampf mit ungleichen Waffen. Erst jetzt kündigt Polizeipräsident Werner Jantosch an, dass ab Sommer alle Kripo-PCs internetfähig sein werden. Das gleicht ungefähr einer Ankündigung, dass die Dienstwaffen der Hamburger Polizei erst in einem halben Jahr komplett mit Munition bestückt sein werden.