Es ist eine hanseatische Ehre, hier dabei zu sein: zuzuhören, wenn der Präses der Handelskammer, Frank Horch, bei der "Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns" am Mittag des 31. Dezember im Börsensaal seine Jahresabschlussansprache hält. Noch bevor sein Vorredner Egbert Diehl, Vorsitzender der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns, die Gäste begrüßte, hatte sich ein exklusiver Zirkel zum ebenfalls sehr traditionellen Vorab-Empfang im Kolumbuszimmer der Kammer getroffen. Dorthin werden "die protokollarisch Höchststehenden geladen, die bei der Rede in der ersten Reihe Platz nehmen dürfen", erklärt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz.

Inklusive Begleitung versammelten sich im ersten Stock der Kammer die Auserwählten eine halbe Stunde vor Beginn bei Sekt und Orangensaft. Darunter waren Bürgermeister Ole von Beust (CDU), Kaffee-Unternehmer Albert Darboven, Finanzsenator Michael Freytag (CDU), Bischöfin Maria Jepsen, Staatsrat Bernd Reinert und Altpräses Nikolaus W. Schües. Entspannt, aber auch gespannt, wurden gute Wünsche fürs neue Jahr ausgetauscht und Silvesterpläne erläutert. Senator Freytag bekannte, dass diese Veranstaltung für ihn "zu Hamburg gehört wie unsere Silvesterfeier". Auch für Darboven hat der "Ehrbare Kaufmann" einen "hohen Stellenwert. Denn hier wird klar kommuniziert, was die Hansestadt als Handelsstadt ausmacht", sagte er. "Die Philosophie des 'Ehrbaren Kaufmanns' bringt das zum Ausdruck."

Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) kommt gern zu der Veranstaltung, denn für die Politikerin sei es "ein Treffen zum Jahresabschluss, bei dem man zurückblickt, aber ebenfalls stark in die Zukunft."

Noch neu waren die langen weißen Holzstuhlreihen im offenen Börsensaal für den Kapitän zur See Klaus Ernst Beyer (Vertreter der Bundeswehr). Er wurde extra begrüßt, saß in der ersten Reihe und hatte ebenfalls schon am Vorab-Empfang teilgenommen.