Vom 1. Januar an dürfen Discounter auf dem Kiez sonntags nicht mehr geöffnet haben. Damit erlischt die 42 Jahre alte Sondergenehmigung ("Bäderregelung") ersatzlos, die auf der Reeperbahn, an der Davidstraße sowie am Spielbudenplatz Gültigkeit hatte und den Ladenschluss de facto aufhob. Hintergrund der bisherigen Praxis: Besonders Touristen sollten sich auch an Feiertagen bis Mitternacht mit "milieutypischen" Waren eindecken können - wie in den Seebädern. Mit dem Unterschied, dass mit der "Lex St. Pauli" Sexspielzeug oder erotische Kleidung gemeint waren. Während letztere Utensilien weiter auch an Sonn- und Feiertagen gekauft werden können, wird Billigdiscountern wie Lidl und Penny ab sofort die Rote Karte gezeigt. Ab Freitag dürfen an diesen speziellen Tagen nur noch Sexshops, Kioske und Geschäfte mit einer Fläche von weniger als 100 Quadratmetern ihre Türen aufschließen. Damit will das Bezirksamt Mitte erreichen, dass der Kiez wieder von einem Gemisch aus Musikklubs, Szenekneipen und Rotlicht bestimmt wird.