Fünf Jahre nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 werden bei vielen die Erinnerungen wach. Die Bilder im Fernsehen von den verwüsteten Hotelanlagen, von leblos treibenden Menschen im Wasser.

Es sind aber nicht nur diese Schreckensbilder, die zurückkommen. In Erinnerung geblieben ist auch die Hilfsbereitschaft der Menschen in Hamburg. Mitte Januar 2005 gründeten Hamburger Hilfsorganisationen und Medien die Aktion "Hamburg hilft", um Spenden für den Wiederaufbau Sri Lankas zu sammeln. Mehr als 1,3 Millionen Euro sind bei dieser Aktion zusammengekommen. Unter dem Vorsitz des damaligen Staatsrats Reinhard Stuth haben sich die Mitglieder des Hilfsausschusses - Knut Fleckenstein (ASB), Harm Bastian Harms (Johanniter), Menso Heyl (damaliger Chefredakteur Hamburger Abendblatt), Dirk Reimers (DRK), Herbert Schalthoff (Hamburg 1), Maria von Welser (NDR) und Elke Kerker (InWEnt) - regelmäßig getroffen, um zu beraten, an welche Projekte die Spendengelder gehen. "Die Bilder, die wir Weihnachten im Fernsehen sahen, waren so erschreckend. Ich wollte nicht nur dasitzen und zugucken", erinnert sich der damalige ASB-Geschäftsführer Knut Fleckenstein. "Eine Hamburg-hilft-Aktion hatte ja bei der Elbe-Flut 2002 schon gut geklappt. Warum nicht noch einmal?" Bis Ende 2008 konnten mit den Spenden der Hamburger 20 Hilfsprojekte mit 1 354 774,12 Euro gefördert werden.

Es war ein ganz besonderer Geist damals in den Wochen nach der Katastrophe: "Sämtliche Hamburger Medien haben zusammengearbeitet und an einem Strang gezogen, das war für mich das Größte", erinnert sich Menso Heyl, damals Abendblatt-Chefredakteur. Die Hamburger Hilfsbereitschaft sei etwas Besonderes: "Das hat zwar viel zusätzliche Arbeit mit sich gebracht, aber für alle - auch für die Reporter - war es eine erfüllende Arbeit. Es hat alle mit Stolz erfüllt, die Hilfsbereitschaft einer Stadt so bündeln zu können. Großartig!"

"Hamburg hilft" hat zum Beispiel beim Ausbau des staatlichen Krankenhauses in Mirissa mit 50 000 Euro geholfen. Der Wiederaufbau des zerstörten Dorfes Kaddadi im Norden Sri Lankas wurde mit 223 500 Euro unterstützt. Die St.-Nikolai-Kirche engagierte sich beim Wiederaufbau einer Kindertagesstätte und einer Grundschule an der Ostküste Sri Lankas.