Einsam und vergessen liegt er auf dem Winterhuder Marktplatz: ein verlorener Fünf-Euro-Schein. Keine zehn Meter trennen mich mehr von ihm. In mir steigt schon eine große Vorfreude über ein etwas mehr gefülltes Portemonnaie auf. Doch dann muss ich entsetzt sehen, wie mir ein älterer Herr zuvorkommt: Er bückt sich, hebt die Banknote auf, beäugt und beschnuppert sie - und lässt sie zurück auf den Boden fallen. Womit ein Sprichwort widerlegt und ein anderes bewiesen wäre: Erstens stinkt Geld doch, und zweitens ist des einen Leid tatsächlich des anderen Freud. Denn ich habe mir den Schein natürlich nicht ein zweites Mal durch die Lappen gehen lassen - und mir von meinem unverhofften Zusatzeinkommen erst mal eine riesige Tafel Schokolade gegönnt ...