“Wir kommen nur, wenn wir eine Mehrheit für unsere Pläne gewinnen können.“ Bürgerentscheid im Januar.

Hamburg. Die schwedische Zentrale des Ikea-Konzerns hat ihrer Deutschland-Niederlassung jetzt eine grundsätzliche Investitions-Zusage für ein neuartiges Möbelhaus in Altona erteilt. Damit sei der Bau dieses "weltweit bisher einzigartigen" Ikea-Konzepts eines City-Stores einen entscheidenden Schritt weitergekommen, teilte Ikea Deutschland gestern mit. Expansionschef Armin Michaely: "Wir freuen uns sehr, dass wir unsere schwedischen Kollegen von der Idee, erstmals in Deutschland mitten in einer Fußgängerzone ein Einrichtungshaus zu bauen, überzeugen konnten." Ikea werde nun in die weitere Detailplanung gehen. Allerdings: "Wir kommen nur nach Altona, wenn wir eine Mehrheit der Bürger für unsere Pläne gewinnen können", so Michaely. "Mit Spannung" werde daher der für den 19. Januar geplante Bürgerentscheid zu den Ansiedlungsplänen erwartet.

Einen Schritt auf die Kritiker des Projekts ist Ikea schon jetzt zugegangen. Statt der ursprünglich geplanten 25 000 Quadratmeter Verkaufsfläche soll Ikea-Altona nur noch rund 20 000 Quadratmeter groß und damit um einiges kleiner als die Ikea-Niederlassungen in Schnelsen und Moorfleet werden. Standardgröße bei Ikea sind 25 500 Quadratmeter. Neu in Altona ist vor allem das Kaufhaus-Konzept: Was an anderen Standorten - wie in den innenstadtnahen Ikea- Häusern Berlin-Tempelhof oder Essen - in einem flachen Bauwerk untergebracht wird, soll an der Großen Bergstraße in Altona in einem siebenstöckigen Gebäude zu finden sein.

Hintergrund für das Ikea-Engagement in Hamburgs westlichstem Bezirk ist eine Besonderheit der hanseatischen Kunden: Laut Marktanalyse würden Innenstadtbewohner die beiden Hamburger Standorte Moorfleet und Schnelsen eher wenig nutzen. Für ein Ikea-Haus mit bester Nahverkehrsanbindung wie in Altona gebe es daher ein großes Potenzial, so eine Ikea-Sprecherin. Rund 50 Prozent der Kunden würden nach Schätzungen mit Bus und Bahn kommen.

Sollte es am 19. Januar einen für Ikea positiven Bürgerentscheid geben, will das Unternehmen im Frühjahr 2010 mit dem Abriss des Frappant-Gebäudes an der Großen Bergstraße beginnen. Die Eröffnung sei für die zweite Jahreshälfte 2012 geplant. Für den Kauf des Frappant (Schätzpreis: 10 Millionen Euro) ist zwar der Kaufvertrag unterzeichnet, der Übergang im Grundbuch aber noch nicht vollzogen. Denn noch besitzt Ikea ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag, das ursprünglich bis zum 15. Dezember terminiert war, jetzt aber bis Februar verlängert sein soll. Ein Rückzug des schwedischen Möbelriesen von seinen Plänen ist daher noch möglich.