Dmitri Kowtun (44), von seiner Familie liebevoll "Dima" genannt, eiferte beruflich seinem Vater nach - die Mutter ist Tierärztin. Der Vater war Oberst in der Sowjetarmee. Sein Sohn ging nach der Mittelschule auf eine Moskauer Militärschule für Kaderoffiziere. Im Anschluss an eine Ausbildung zum Ingenieur für Rad- und Kettenfahrzeuge und nach dem Abschluss der Militärakademie war Kowtun fünf Jahre als Offizier der Roten Armee bei Parchim in der Ex-DDR stationiert. 1992 desertierte er aus Furcht vor einer Versetzung nach Tschetschenien. Gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau beantragte Kowtun am 21. Oktober 1992 Asyl in Hamburg. Anfangs wohnte er auf einem Asylantenschiff auf der Elbe, später in Groß Flottbek sowie an der Erzbergerstraße (Ottensen). Auch nach der Trennung von seiner zweiten Frau lebte der Russe dort ein Jahr lang weiter. Kowtun, der als geselliger und warmherziger Typ beschrieben wird, arbeitet derzeit im Moskauer Sicherheitsunternehmen seines Kumpels Lugowoi. Eine Zusammenarbeit mit der russischen Mafia, wie zeitweise behauptet, konnte ihm nie nachgewiesen werden.