Die Fahnder von Scotland Yard in London sehen in Andrej Lugowoi (43) die Schlüsselfigur im Polonium-Komplott. Der ehemalige KGB-Spion, der angeblich auch als Agent des britischen Geheimdienstes MI5 gearbeitet hat, wird von Freunden als ebenso gerissen wie intelligent und durchsetzungsfähig beschrieben.

In Moskau betreibt Andrej Lugowoi, gegen den in London nach wie vor ein Haftbefehl vorliegt, einen Sicherheitsdienst, der schwerpunktmäßig im Personenschutz aktiv ist. Ob sein Weggefährte Dmitri Kowtun lediglich leitender Mitarbeiter oder Anteilseigner des Unternehmens ist, weiß niemand ganz genau. In jedem Fall hat Lugowoi Millionen gemacht und führt ein feudales Leben.

Seiner Auslieferung nach Großbritannien konnte der Hauptverdächtigte des Mordfalls an Alexander Litwinenko geschickt entgehen. Einerseits verbietet die russische Verfassung eine Ausweisung eigener Staatsbürger. Andererseits sitzt Andrej Lugowoi für die ultranationalistischen Liberaldemokraten unter Wladimir Schirinowki im russischen Parlament (Duma) und genießt daher diplomatische Immunität.