Sie ist auf dem Teppich geblieben. Auch sportlich. Sabine Lehmann ist Trainerin des TCC Alsterpark - des Teppich-Curling-Clubs der Seniorenresidenz Alsterpark. Seit März übt die 46-Jährige jeden Freitag mit bis zu 20 Sportlern (Durchschnittsalter: 80 Jahre) "Kamikaze-Würfe" und taktisches Gleiten.

Gegen Berlin wurde jetzt das erste Städteturnier in der skandinavischen Trendsportart, die dem Eisstockschießen ähnelt, ausgetragen. "Es ist einfach toll, mit welchem Elan mein Team die Curls über den Teppich schwingt", sagt die Schnelsenerin, die seit zehn Jahren als Betreuerin in der Seniorenresidenz arbeitet. "Um die Technik zu verfeinern, üben wir manchmal Bowling mit Nintendo Wii", verrät die gebürtige Rostockerin, die mit ihrem Sohn Tino (27) wenige Tage vor dem Mauerfall über Ungarn nach Hamburg geflüchtet war.

Sportbegeistert ist Sabine Lehmann, die ihren Körper zweimal in der Woche im Fitness-Studio trainiert, auch privat. "Ich mache im Prinzip alles außer Pilates - das ist mir zu langsam." Sie brauche die Abwechslung. Acht Jahre lang war sie als Stewardess für die Deutsche Seereederei unterwegs. "Nur in den USA war ich noch nicht, das muss ich dringend nachholen", sagt der Krimi-Fan. Aber nicht im Sommer, da geht es traditionell nach Usedom. Teppichcurling ginge dort auch. "Saison hat der Sport immer!"