Insbesondere in den 90er-Jahren galt die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Dresden, die seit 22 Jahren besteht, als "Vorzeigemodell" deutsch-deutscher Annäherung. Denn im Dezember 1987, als Hamburgs Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) und sein Dresdner Amtskollege Wolfgang Berghofer zwei Jahre vor dem Mauerfall die entsprechenden Verträge unterzeichneten, waren damit erstmals zwei Großstädte über die innerdeutsche Grenze hinweg miteinander verbunden. Es folgten gemeinsame Symphoniekonzerte, Friedenssymposien und Aktionen, um die Elbe sauber zu halten.

Im Sommer 1990 eröffnete der Hamburger Senat sogar ein eigenes Büro in Dresden, das jedoch 1995 wieder geschlossen wurde.

Mittlerweile, so heißt es in der Senatskanzlei, sei die Partnerschaft "in der Normalität angekommen". Eine "Flankierung der Politik" sei nicht mehr nötig, weil sich Vereine und Verbände um die Kooperation kümmern. Populär sind die hamburgisch-sächsischen Abende, die der Freundeskreis Dresden-Hamburg viermal im Jahr veranstaltet.

Ist der politische Glanz also verblasst, sind Programme und Budgets schmaler geworden? "Nein, der Kontakt nach Dresden ist nicht abgekühlt", sagt Senatssprecherin Susanne Meinecke. Erst im August hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) Dresden besucht, um mit seiner Amtskollegin Helma Orosz (CDU) die Sonderausstellung "Keine Gewalt! Revolution in Dresden 1989" zu besuchen.