Viele wollen helfen, damit das “Wahrzeichen“ auch in diesem Jahr wieder auf der Binnenalster erstrahlen kann.

Hamburg. Die Hamburger mögen "ihre" Alstertanne, die seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Hansestadt zur Vorweihnachtszeit erstrahlt, offenbar sehr. Das zeigt die überwältigende Reaktion auf den Abendblatt-Bericht von gestern, in dem über die fehlenden Sponsoren für das Hamburger Wahrzeichen berichtet wurde. Es fehlten rund 34 000 Euro - die Kosten entstehen beispielsweise für den Auf- und Abbau, Strom und den Ponton. Doch jetzt hat sich das geändert - denn es gibt zahlreiche Spendenzusagen: "Wir sind begeistert von der großen Unterstützung. Jetzt bin ich mir sicher, dass wir auch in diesem Jahr nicht auf die Alstertanne verzichten müssen", sagt Manhard Gerber, Vorstand der Stiftung Binnenalster.

Einer der Ersten, die sich meldeten, war Unternehmer Helmut Wempe von Juwelier Wempe, der spontan 10 000 Euro zusagte: "Die Alstertanne gehört zu den liebenswerten Hamburger Traditionen, die man unbedingt erhalten muss." Auch Michael Beckereit, Chef von Hamburg Energie, zögerte nicht lange: "Wir übernehmen die Stromkosten von rund 6000 Euro. Als neuer städtischer Stromversorger wollen wir mit diesem Engagement ein Zeichen setzen."

Die Berenberg Bank liegt an der Binnenalster, und die Alstertanne steht sozusagen vor der Haustür, deshalb will auch das Traditionshaus helfen. "Wir unterstützen die Stiftung bereits seit Jahren. Als wir nun von den Finanzschwierigkeiten in diesem Jahr erfuhren, haben wir uns spontan entschlossen, uns mit 10 000 Euro zu engagieren", sagt Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter.

Noch sind die 34 000 Euro zwar nicht komplett zusammen, aber Manhard Gerber ist voller Zuversicht: "Das Telefon stand nach dem Abendblatt-Bericht nicht mehr still, ich habe noch eine lange Liste potenzieller Sponsoren, die ich alle noch heute zurückrufen werde."

Dass es nun wahrscheinlich doch eine Alstertanne geben wird, bedeutet für Siegfried Rohardt (73), dass seine 18 Meter hohe Douglasie wohl in Kürze gefällt und dann die "Alstertanne 2009" wird. Noch steht der mächtige Baum, den Rohardt Anfang der 70er-Jahre eigenhändig gepflanzt hat, aber im Vorgarten des Eidelstedter Einfamilienhauses. "Es macht mich schon stolz, dass mein Baum bald auf der Binnenalster erstrahlen wird", sagt Siegfried Rohardt. Wenn die Finanzierung steht, dann rücken die Baumfäller mit ihrem Tieflader am 19. November an.