Nach dem Angriff auf einen amerikanischen Studenten (27) auf dem Hansaplatz tappte die Polizei lange im Dunkeln. Erst nachdem sie ein Foto aus einer der Überwachungskamera veröffentlichte, stellte sich ein 19-Jähriger.

Überwachungs-Kritiker Farid Müller (GAL) hat für Sonnabend zu einer Mahnwache geladen, da das Opfer zuvor mit schwulenfeindlichen Äußerungen beleidigt worden war. Müller sieht trotz des Fahndungserfolgs keinen Grund, von seiner Forderung abzulassen: "Wir haben die Kameras und den Erfolg der Überwachung von vornhinein kritisch gesehen", sagt Müller. Die jüngste Aufklärung sei zwar ein Erfolg, "und wir wissen natürlich, dass Videoüberwachung in einzelnen Fällen helfen kann, Täter zu fassen", erklärte der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete. "Viel wichtiger aber ist doch die Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und Ermittlungserfolgen: Möchte ich ständig gefilmt werden? Und, was wird durch die Kameras wirklich ermittelt?" Diese Frage sei erst noch zu klären.