"Stadtwerke 2.0", keine Nachbildung der einstigen HEW, so sei das Konzept von Hamburg Energie zu verstehen, sagte CDU-Energieexperte Rüdiger Kruse gestern in der Bürgerschaft. "Hört sich eher wie Stadtwerke light an", konterte Ole Thorben Buschhüter (SPD). Linke-Fraktionschefin Dora Heyenn bezeichnete das Senatsprojekt als "Trostpflaster" und "Werbegag".

Im Kern geht der Streit um die Frage, ob zehn Millionen Euro Startkapital ausreichen, um Stadtwerke aufzubauen, die nicht nur mit dem Strom anderer Anbieter handeln, sondern auch das erklärte Ziel einhalten können, eigene Energie aus regenerativen Quellen zu liefern. So lehnt der Senat bisher ab, was die Opposition fordert: die Netze wieder zurückzukaufen.

Der künftige CDU-Bundestagsabgeordnete Kruse verstehe "Stadtwerke 2.0" hingegen als Energieanbieter, der nicht zwingend eigene Netze braucht, aber Gewinne in Ökostrom-Anlagen investiert. Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) betonte, dass im kommenden Jahr 25 Millionen Euro in Windparks investiert werden.

Nach Ansicht der SPD sind zumindest die Absichten der CDU nicht glaubwürdig. Stadtwerke seien mit dem Ausstieg aus der Atomenergie zwingend verbunden, sagte Monika Schaal. "Und da wird es schwierig: In Berlin will die CDU mit der FDP jetzt die Renaissance der Atomkraft durchboxen. In Hamburg will die CDU mit der GAL die Energiewende zelebrieren. Das passt nicht zusammen und ist unglaubwürdig."