Die zweite Herbststurmflut des Jahres geriet zur Touristenattraktion. Fischmarkt und die Fischauktionshalle standen unter Wasser.

Hamburg. Dutzende Schaulustige liefen zum Ort der traditionellen Elbüberschwemmung und hielten das Naturschauspiel mit ihren Kameras fest. Zuvor allerdings hatte die Feuerwehr mehrere Wagen aus den steigenden Fluten ziehen müssen, deren Halter die Sturmflutwarnungen nicht ernst genommen hatten. Doch wie angekündigt hatte der teils orkanartige Wind so viel Elbwasser in das Hafenbecken gedrückt, dass das Hochwasser zwei Meter höher als normal ausfiel. In Rissen wurden mindestens zwei von Spaziergängern geparkte Wagen vom Wasser eingeschlossen.

Bereits in der Nacht hatte Sturmtief "Sören" für reichlich Wirbel in Norddeutschland gesorgt: Die nordfriesischen Halligen liefen voll Wasser und meldeten "Land unter". Auf Hallig Hooge maß der Deutsche Wetterdienst Windstärke 12. Der Schiffsverkehr von und zu den Halligen musste gestern Nachmittag unterbrochen werden. Der Zugverkehr zwischen Flensburg und Jübek (Kreis Schleswig-Flensburg) musste eingestellt werden, da Bäume auf die Bahnstrecke gestürzt waren.

In Hamburg rückte die Feuerwehr in der Nacht knapp 150-mal aus, zumeist weil die vom Laub verstopften Siele die Regenmassen nicht durchließen und so die Straßen überschwemmten. Die Leitstelle Nord vermeldete insgesamt 60 Einsätze. Größere Schäden blieben allerdings weitgehend aus.