Die Bürgerschaft will bei ihrer Sitzung am Mittwoch den Verkauf der Zentrale der Traditionsreederei Hapag-Lloyd am Ballindamm beschließen.

Hamburg. Die Zentrale der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd soll in absehbarer Zeit an einen neuen Investor verkauft werden. Die Bürgerschaft soll dies bei ihrer heutigen Sitzung beschließen, wie aus einer Beschlussvorlage hervorgeht, die dem Abendblatt vorliegt.

Derzeit gehört die Hapag-Lloyd-Zentrale noch dem früheren Alleineigentümer der Reederei, dem Reisekonzern TUI in Hannover. Das Hamburger Konsortium Albert Ballin hatte im März die Mehrheit an Hapag-Lloyd übernommen. TUI ist seither mit 43 Prozent Minderheitsgesellschafter und behielt auch die Zentrale am Ballindamm sowie das Hapag-Lloyd-Gebäude an der Rosenstraße. Hintergrund: Das Hamburger Konsortium sollte bei der Übernahme finanziell entlastet werden.

Hapag-Lloyd hat für die Gebäude einen langfristigen Mietvertrag und ein Vorkaufsrecht. Die Stadt ist an der Reederei über das Konsortium Albert Ballin mit durchgerechnet 23 Prozent beteiligt. Das Votum der Bürgerschaft soll den Weg für einen Verkauf an einen neuen Investor frei machen.

Hapag-Lloyd ist durch die Weltwirtschaftskrise schwer angeschlagen und erwartet derzeit staatliche Bürgschaften von 1,2 Milliarden Euro. Diese sollen noch vor der Bundestagswahl am 27. September gewährt werden und dazu beitragen, das Unternehmen für die kommenden zwei Jahre finanziell zu stabilisieren. Ein Ende der Krise am Schifffahrtsmarkt zeichnet sich bislang nicht ab. Ein Verzicht auf eine Übernahme der Konzerngebäude würde die Eigner von Hapag-Lloyd vor diesem Hintergrund entlasten.